DONAU-Lexikon

Fachbegriffe einfach erklärt

Man muss nicht alles wissen – man muss nur wissen, wo man nachschlägt.

In diesem Lexikon sind alle möglichen Fachbegriffe aufgelistet, die Sie auf dieser Website finden können, und noch mehr. Sollten Sie also etwas nicht verstehen, können Sie hier ganz einfach nachschlagen. Andererseits stehen bei Fragen natürlich auch unser DONAU-Beratungsteam gerne zur Verfügung.

A

Anteil der Prämien, die dem/der Rückversicherer:in dafür zustehen, dass er/sie bestimmte Risiken in Rückdeckung übernimmt.

Jener Teil der verrechneten Prämien, der auf das Geschäftsjahr entfällt.

Das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz (ASVG) beinhaltet die zentralen gesetzlichen Bestimmungen zur Sozialversicherung in Österreich. Es regelt die Pflichtversicherung der unselbstständig Erwerbstätigen in Bezug auf Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung sowie eine fallweise mögliche freiwillige Selbstversicherung und die Unfallversicherung der selbstständig Erwerbstätigen.

Provisionen, Personalkosten, Sachkosten und andere Aufwendungen für den Vertrieb und die Verwaltung von Versicherungsverträgen.

Ausbezahlte Versicherungsleistungen zuzüglich der Veränderung der Rückstellungen für bereits eingetretene, aber noch nicht abgewickelte Schäden. Zuzüglich gehören Kosten für die Schadensregulierung, Schadenserhebung (z. B. Sachverständigenhonorare, Anwaltskosten) und Schadensverhütung zu diesen Aufwendungen.

B

Das Betriebliche Mitarbeiter- und Selbständigenvorsorgegesetz (BMSVG) ersetzt seit 1.1.2003 das vorher leistungsorientierte Abfertigungssystem durch ein beitragsorientiertes System im Rahmen eines Kapitaldeckungsverfahrens. Die Finanzierung der Betrieblichen Vorsorge erfolgt dabei durch regelmäßige Beitragsleistungen der Arbeitgeber:innen. Die Abfertigungsansprüche werden auf die Betrieblichen Vorsorgekassen (BV-Kassen) ausgelagert. Jeder/Jede Arbeitgeber:in hat (durch Betriebsvereinbarung) eine BV-Kasse vertraglich zu wählen.

In der Versicherungsterminologie bedeuten „brutto/netto“ vor bzw. nach Abzug der Rückversicherung. „Netto“ wird auch „für eigene Rechnung“ genannt. Im Zusammenhang mit Erträgen aus Beteiligungen wird der Begriff „netto“ dann verwendet, wenn von den Erträgen die entsprechenden Aufwendungen (z. B. Abschreibungen und Verluste aus dem Abgang) bereits abgezogen wurden. Damit zeigen die Erträge (netto) aus Beteiligungen das Ergebnis aus diesen Anteilen.

C

Kennzahl zur Beurteilung des Geschäftsverlaufes in der Schadens- und Unfallversicherung. Sie stellt alle versicherungstechnischen Aufwendungen nach Abzug der Rückversicherungsanteile dar. Die Außnahme bildet hier die Veränderung der Schwankungsrückstellung in Prozent der abgegrenzten Prämien nach Abzug der Rückversicherungsanteile (= Summe aus Nettokostensatz und Nettoschadenssatz). Beinhaltet keine Finanzerträge.

Maßnahmen zur Einhaltung von Verhaltensmaßregeln, Gesetzen und Richtlinien durch Unternehmen.

D

Nach mathematischen Grundsätzen errechnete Rückstellung für künftige Versicherungsleistungen in der Lebens- und Krankenversicherung. Wird in der Krankenversicherung auch als Alterungsrückstellung bezeichnet.

Österreich verfügt im Bereich der Lebensversicherung mit dem sog. „Deckungsstocksystem“ über einen bewährten Sicherungsmechanismus, der die Kundengelder in der Lebensversicherung absichert. Die Ansprüche der versicherten Personen werden über die sog. Deckungsrückstellung ausgewiesen, welche nach anerkannten versicherungsmathematischen Methoden zu berechnen ist. In Höhe dieser versicherungstechnischen Rückstellung ist der Deckungsstock zu bilden, der gesondert vom übrigen Vermögen zu verwalten ist und dem nur gesetzlich vorgesehene und geeignete Vermögenswerte gewidmet werden dürfen.

Forderung des Rückversicherungsunternehmens an den Erstversicherer. Im Rahmen der Rückversicherungsabgabe werden Prämien und Schadensanteile des Rückversicherers zu Sicherungszwecken beim Erstversicherer einbehalten. Depotverbindlichkeit analog.

Vermögensgegenstandes abhängen. Eine Systematisierung derivativer Finanzinstrumente kann nach dem Bezug auf die ihnen zu Grunde liegenden Vermögensgegenstände (Zinssätze, Aktienkurse, Wechselkurse oder Warenpreise) vorgenommen werden.

Selbst erbrachtes Geschäft, zuzüglich übernommener Mitversicherungsanteile, abzüglich abgegebener Mitversicherungsanteile.

E

Summe des versicherungstechnischen Ergebnisses, des Finanzergebnisses und der sonstigen nichtversicherungstechnischen Aufwendungen und Erträge vor Berücksichtigung der Steuer.

Besteht aus Grundkapital und Rücklagen.

Unter der Einkommenslücke versteht man die Differenz zwischen dem letzten Erwerbseinkommen und den aktuellen Bezügen (z. B. Alterspension).

Liegt vor, wenn der/die Versicherungsnehmer:in die Prämienzahlungspflicht zu Vertragsbeginn mit einer einmaligen Zahlung für die gesamte Versicherungsdauer erfüllt.

Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung und europäische Behörde zur Finanzmarktaufsicht (Nachfolgeinstitution von CEIOPS – Committee of European Insurance and Occupational Pensions Supervisors/Ausschuss der Europäischen Aufsichtsbehörden für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung).

Risiko-/Chancenmanagement. Die Aufgaben des ERM bestehen in der Identifikation, Bewertung, Analyse und Steuerung von Chancen und Risiken.

F

Saldo aus Erträgen und Aufwendungen für Kapitalanlagen sowie Zinsen. Darunter fallen z. B. Erträge aus Wertpapieren, Darlehen, Liegenschaften und Unternehmensbeteiligungen oder auch Bankzinsen. Ebenso die aus dem Finanzbereich resultierenden Aufwendungen, wie die planmäßigen Abschreibungen aus Liegenschaftsbesitz, außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren Börsekurs bei Wertpapieren, Bankspesen u. a. m.

Siehe Versicherungsaufsicht.

Das Finanz- und Risikomanagement (FiRi) ist eine Spezialisierung an Handelsakademien, welche umfangreiches Wissen aus dem Bank- und Versicherungswesen vermittelt. Die Lehrinhalte umfassen unter anderem die Bereiche Veranlagung, Finanzierung, Zahlungsverkehr sowie fundierte Kenntnisse zu diversen Versicherungssparten.

Bei dieser besonderen Form der Lebensversicherung hängt die Höhe der Leistung maßgeblich von der Wertentwicklung der in einem Fonds zusammengefassten Vermögensanlagen ab. Das Kapitalanlagerisiko trägt der/die Versicherungsnehmer:in, der somit die Chance hat, an einer überdurchschnittlichen Wertsteigerung des Fonds unmittelbar teilzuhaben, aber auch das Risiko von Wertverlusten in Kauf nehmen muss.

G

Verordnung der Finanzmarktaufsicht (FMA) vom 20. Oktober 2006 über die Gewinnbeteiligung in der Lebensversicherung.

Siehe Prämienrückerstattung (erfolgsabhängig).

Die Gewinnrücklagen enthalten die vom Unternehmen erwirtschafteten Gewinne, soweit sie nicht als Dividende ausgeschüttet oder als Gewinnvortrag in das Folgejahr übertragen wurden.

Das Gewerbliche Sozialversicherungsgesetz (GSVG) regelt die Ausgestaltung der Krankenversicherung und Pensionsversicherung für Selbstständige.

I

EU-Versicherungsvertriebsrichtlinie, die bis spätestens 23. Februar 2018 in den Mitgliedstaaten umzusetzen ist. Vom Anwendungsbereich erfasst sind sowohl externe Vermittler:innen (Makler:innen, Agenten und Agentinnen) als auch der Direktvertrieb. Die Ziele sind die Erweiterung des Verbraucherschutzes und eine Mindestharmonisierung des Versicherungsvertriebsrechts in der EU.

In Rückdeckung übernommenes Geschäft (aktive Rückversicherung).

Lebensversicherung, deren Ertrag von der Entwicklung der zugrunde liegenden Indizes abhängig ist.

K

Vermögenswerte, wie z. B. Wertpapiere, Darlehen, Immobilien und Unternehmensbeteiligungen, die im Wesentlichen zur Bedeckung der Verpflichtungen aus dem Versicherungsgeschäft dienen.

Vom Mutterunternehmen eines Konzerns aufgestellter Jahresabschluss, in dem die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns dargestellt wird.

Verhältnis der Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb zu den abgegrenzten Prämien.

M

Die Firma MediGuide ist die weltweit erste Wahl für medizinische Zweitgutachten. MediGuide verspricht eine genaue Diagnose und Behandlungsempfehlung und erhöht somit die Heilungschancen bei schweren Krankheiten wie Krebs.

Wert eines Aktivpostens der Bilanz, der auf dem Markt durch dessen Veräußerung an Dritte erzielbar wäre.

N

Zur Nichtlebensversicherung zählen die Segmente Schadens- und Unfallversicherung sowie Krankenversicherung.

Durch eine Nettoprämiengarantie wird die einbezahlte Prämie abzüglich der Versicherungssteuer in Höhe von vier Prozent garantiert.

Unter NKS-Sparten versteht man die „Nicht-Kfz-Sparten“ in der Schadens- und Unfallversicherung.

O

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist eine internationale Organisation, die sich der Demokratie und Marktwirtschaft verpflichtet fühlt.

Eigene Risiko- und Solvenzbeurteilung. Beurteilung durch das Unternehmen, inwieweit das Standardmodell die relevanten Risiken adäquat abdeckt.

P

Vereinbartes Entgelt für die Übernahme eines Risikos durch ein Versicherungsunternehmen.

Vom Erfolg der betreffenden Versicherungssparte abhängige Beteiligung der Versicherungsnehmer:innen am Gewinn der Sparte (in der klassischen Lebensversicherung verpflichtend vorgeschrieben).

Vertraglich eingeräumte Rückvergütung von Prämien an den/die Versicherungsnehmer:in.

Der Teil der Prämieneinnahmen, der das Entgelt für die Versicherungszeit nach dem Bilanzstichtag darstellt, am Bilanzstichtag also noch nicht verdient ist. Prämienüberträge werden in der Bilanz unter den versicherungstechnischen Rückstellungen ausgewiesen.

R

Regolamento 35 umfasst Informationsunterlagen der DONAU über die in Südtirol vertriebenen Versicherungsprodukte aufgrund der derzeit geltenden italienischen Rechtsvorschriften.

Durch die Rententafelgarantie wird die Rentenhöhe auf Basis der Rententafeln zu Vertragsabschluss ermittelt. Bei Rentenversicherungen, die die Rententafeln zum Vertragsabschluss garantierten, wird ein zukünftig niedrigerer Rentenanspruch, der durch eine steigende Lebenserwartung entsteht, verhindert.

Rententafeln sind die wichtigste Kalkulationsgrundlage in der Lebens- und Krankenversicherung. Die Rententafeln der Versicherer basieren auf den Sterbetafeln aus der Volkszählung. Diese werden alle zehn Jahre überarbeitet, da sich die Rahmenbedingungen z. B. durch medizinischen Fortschritt oder verbesserte Lebensumstände verändern.

Versicherte Personen, Gegenstände, Gefahren oder Interessen.

Versicherungsschutz für Versicherungsunternehmen. Dabei versichert ein Versicherungsunternehmen einen Teil seines Risikos bei einem anderen Versicherungsunternehmen, dem Rückversicherer.

Gesellschaft, die gegen eine vereinbarte Prämie Risiken von einem Erstversicherer oder einem anderen Rückversicherer (hier spricht man von Retrozession) übernimmt.

S

Rückstellung für noch nicht abgewickelte (= bereits eingetretene, aber noch nicht oder erst teilweise regulierte) Versicherungsfälle.

Verhältnis der Aufwendungen für Versicherungsfälle zu den abgegrenzten Prämien.

Die Schwankungsrückstellung ist eine versicherungstechnische Rückstellung, um Schwankungen im Schadenfall künftiger Jahre auszugleichen. Sie wird in Jahren mit unterdurchschnittlicher Schadensbelastung aufgebaut und in Jahren mit überdurchschnittlicher Schadensbelastung verwendet.

Mit dem Smart Aktien Index nehmen Sie durch Partizipation an der Entwicklung des Euro Stoxx 50 am Erfolg der 50 führenden Unternehmen des Euroraums teil. Durch die innovative Risikosteuerung wird laufend der Investitionsgrad in Aktien bestimmt.

Beim Smart Multi Asset Index nehmen Sie mittels eines Partizipationsfaktors an der Entwicklung der Anlageklassen Aktien, Immobilienaktien, Gold sowie Anleihen teil. Wie stark die jeweilige Anlageklasse quartalsweise gewichtet wird, hängt von deren Performance der letzten drei Monate ab.

Unter Solvabilität versteht man die Ausstattung eines Versicherers oder eines Kreditinstituts mit Eigenkapital. Die Eigenmittel dienen dazu, sich realisierende Risiken des Versicherungs- bzw. Kreditgeschäfts abzudecken und sichern so die Ansprüche der Versicherungsnehmer:innen oder Gläubiger.

Unter der Solvenzbilanz versteht man die Gegenüberstellung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die nach Maßgabe, der durch Solvabilität II vorgegebenen Ansatz- und Bewertungsmethoden erfasst wurden.

Solvency II steht für eine grundlegende Reform des Aufsichtsrechts von europäischen Versicherungsunternehmen und Pensionskassen. Ziele sind u. a. die Harmonisierung des Aufsichtsrechts, eine Neuorganisation und Erweiterung der Befugnisse der europäischen Aufsicht und die Verbesserung der finanziellen Stabilisierung der Versicherungen und Pensionskassen.

Unter dem Solvency Capital Requirement (SCR) versteht man die regulatorische Solvenzkapitalanforderung. Dieses kann entweder durch die Verwendung einer vorgegebenen Standardformel oder durch ein vom einzelnen Versicherungsunternehmen entwickeltes internes System errechnet werden.

Die Solvenzquote ergibt sich aus der Gegenüberstellung der Solvenzkapitalanforderung und den verfügbaren Eigenmitteln. Ein Wert unter 100 % löst einen aufsichtsrechtlichen Maßnahmenprozess aus.

Ein Schaden, der in einem laufenden Geschäftsjahr eingetreten ist, aber erst in den Folgejahren gemeldet wird.

Eine stille Reserve entsteht, wenn der tatsächliche Wert (Marktwert) eines Aktivpostens der Bilanz über dem Buchwert liegt, z. B. durch einen Kursanstieg von Wertpapieren, die in der Bilanz nicht aufgewertet werden.

U

Unternehmensgesetzbuch.

V

Versicherungsaufsichtsgesetz, regelt das Organisations- und Aufsichtsrecht für Versicherungsunternehmen.

Als verbundene Unternehmen gelten das Mutterunternehmen und dessen Tochterunternehmen, soweit das Mutterunternehmen beherrschenden Einfluss auf die Geschäftspolitik des Tochterunternehmens ausüben kann. Dies ist u. a. dann der Fall, wenn das Mutterunternehmen direkt oder indirekt über mehr als die Hälfte aller Stimmrechte verfügt, wenn vertragliche Beherrschungsrechte bestehen oder die Möglichkeit existiert, die Mehrheit der Vorstandsmitglieder oder anderer Leitungsorgane des Tochterunternehmens zu bestimmen (§ 244 UGB).

Den Versicherungsnehmer:innen vorgeschriebene Prämien ohne Anteile an Steuern, Abgaben und Gebühren.

Versicherungsaufsichtsbehörde ist die Finanzmarktaufsicht (FMA), die als unabhängige Behörde den Betrieb sämtlicher Versicherungen, Banken, Mitarbeiter:innen-Vorsorge und Pensionskassen in Österreich überwacht.

Siehe Aufwendungen für Versicherungsfälle.

Beinhalten die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (Deckungsrückstellung), den Prämienübertrag, Rückstellungen für die erfolgsabhängige und die erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung, die Schwankungsrückstellung und sonstige versicherungstechnische Rückstellungen.

Grundsätzlich ist mit Vienna Insurance Group (VIG) der Konzern in seiner Gesamtheit gemeint. Bezieht sich eine Aussage ausschließlich auf die Aktivitäten der Konzernholding, wird der Begriff um den Zusatz „Holding“ erweitert.

Der Versicherungsverband ist ein Verein mit dem Zweck, die gemeinsamen Interessen seiner Mitglieder:innen im Rahmen der österreichischen Volkswirtschaft zu wahren und zu fördern.